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Trekking in Nepal in Zeiten von Corona

Ich komme gerade aus Nepal zurück. Da neben der Arbeit ein paar Tage fürs Trekking herausgesprungen sind, bin ich zum Annapurna Basecamp gelaufen. Es folgen Infos bezüglich Einreise und Trekking in Zeiten der Corona-Pandemie. Beides ist momentan möglich - wenn auch nicht ohne Einschränkungen und Schwierigkeiten. Stand der Informationen ist März 2021. Die Situation kann sich sehr schnell ändern – insbesondere aufgrund aktuell steigender Corona-Zahlen in Nepal.

Einreisebestimmungen für Nepal im März 2021

Quarantäne nach Ankunft in Nepal

Laut Auswärtigem Amt ist für die Einreise nach Nepal eine zehntägige Quarantäne in Kathmandu vorgeschrieben. Andere Quellen teilen fünf bzw. sieben Tage mit. Weiter unten erfahrt ihr, warum zehn Tage besser sind.

PCR-Test vor Abreise

Maximal 72 Stunden vor Start des letzten Teilflugs nach Nepal muss ein PCR-Test durchgeführt werden. Maßgeblich ist der Zeitpunkt der Abstrichentnahme.

Online-Einreiseformular

Nach Verkündung des Testergebnisses und vor check-in ist ein Onlineformular auszufüllen, sodass die Behörden in Nepal über die Ankunft informiert sind. Der dabei generierte Strichcode ist auszudrucken und mitzuführen. Den Link zum Onlineformular stellt das Auswärtige Amt in den Einreisebestimmungen für Nepal zur Verfügung.

Im Online-Einreiseformular muss aus einer staatlich vorgegebenen Liste ein zuvor gebuchtes Quarantäne-Hotel ausgewählt werden. Die Buchungsbestätigung ist nach Nepal mitzuführen.

Visa vor Abflug beantragen

Für Alleinreisende werden momentan keine Visa auf dem Flughafen in Kathmandu ausgestellt. Das Visum muss also bei Abflug im Pass sein.

Auslandskrankenversicherung

Einige Zeitungsartikel in Nepal geben an, dass die Bestätigung einer Auslandskrankenversicherung mitzuführen ist. Es muss auf Englisch die Angabe erfolgen, dass eine Covid-19-Behandlung in Höhe von mindestens 5.000 USD von der Versicherung abgedeckt wird. Dieser Nachweis sei insbesondere ein Kriterium zum Erhalt von Trekkinggenehmigungen.

Sonderregel für Geimpfte

Es scheint gerade eine Sonderregel für Geimpfte auf den Weg gebracht worden zu sein (Quelle: Lokale Zeitungsberichte in Kathmandu). Demnach braucht bei zweifach geimpften Personen die Quarantäne in Nepal nur solange erfolgen, bis das negative Ergebnis eines nach der Einreise erfolgten PCR-Tests vorliegt.

Allerdings muss vor Abreise unbedingt kontrolliert werden, ob die befördernde Airline diese Änderung bereits auf dem Schirm hat und ob für die ersten Tage in Kathmandu dennoch ein Zimmer in einem Quarantänehotel gebucht und die Bestätigung neben der Impfbescheinigung mitgeführt werden muss. Bis auf die Quarantäneregel bleiben die anderen oben genannten Einreisebestimmungen auch bei geimpften Personen gültig.

Einige Labore bzw. Krankenhäuser in Kathmandu bieten den Service an, ins Hotelzimmer zu kommen, um den Corona-Abstrich zu nehmen.

Was wurde beim check-in kontrolliert?

Auf der Website von Qatar Airways können die für den check-in nötigen Dokumente für sämtliche Routen aufgerufen werden. Diese Papiere müssen in gedruckter Form am besten mehrfach mitgeführt werden. Sie wurden bei meinem check-in genau kontrolliert. Konkret waren das für die Strecke Deutschland - Nepal mit Qatar Airways:

  1. Negativer PCR-Test in englischer Sprache, der nicht früher als 72 Stunden vor Abflug des Anschlussflugs von Doha nach Kathmandu durchgeführt wurde. Ich empfehle, den Test ca. 50-60 Stunden vor Start des letzten Teilfluges durchzuführen. Dann gibt es Reserven in beide Richtungen: Sowohl für Flugverspätungen als auch für Verspätungen des Labors. Neben mir auf dem Berliner Flughafen saß eine weinende Frau. Das Labor hatte ihr mündlich ein Testergebnis nach 24 Stunden zugesichert. Nach 48 Stunden war noch immer nichts da. Sie durfte ihren Flug nicht antreten.
  2. Buchungsbestätigung für zehn Tage Quarantäne-Hotel in Kathmandu (also nicht nur fünf oder sieben Tage)
  3. Visum im Reisepass
  4. Der beim Absenden des Online-Einreiseformulars erzeugte Strichcode

Die Bestätigung der Auslandskrankenversicherung wurde beim check-in nicht kontrolliert.

Was wurde in Nepal kontrolliert?

Am Flughafen von Kathmandu nahm ein Mitarbeiter die PCR-Testergebnisse und die Einreisestrichcodes der Ankommenden an sich und knietschte die Zettel zu einer Art Stapel zusammen. Danach erfolgte die normale Einreiseprozedur (Pass und Visum zeigen).

Es gibt momentan offenbar keinen Kontrollmechanismus in Nepal bezüglich der Quarantäne. Einige Hotels nehmen die Sache nicht so ernst, da ein Konflikt zwischen Tourismusindustrie und Behörden besteht. Aber wie gesagt: Die Situation kann sich sehr schnell ändern. Momentan steigen die Corona-Zahlen in Indien stark an und die Welle scheint auf Nepal überzugreifen. Es ist jederzeit mit Verschärfungen bzw. Änderungen zu rechnen.

Genehmigung fürs Trekking in Zeiten der Corona-Pandemie

Es gibt in Kathmandu einen Schalter für die Everest- und einen für die Annapurna-Region (beide waren im März 2021 geöffnet). An meinem elften Tag in Kathmandu versuchte ich, am Annapurna-Schalter ein ACAP-Permit zu bekommen. Antrag abgelehnt. Auch die dafür nötige TIMS-Card gab es nicht. Bei Gruppenbuchung über eine Agentur hätte es geklappt, meinte die Frau am Schalter.

In Pokhara gab es das ACAP-Permit auch für Alleinreisende. Die Gebühr betrug Rs3000. Reisepass und zwei Passbilder waren erforderlich, nicht jedoch der Nachweis meiner Auslandskrankenversicherung. Eine TIMS-Card wurde auch in Pokhara nicht ausgestellt und sei momentan zum Erhalt von Trekkinggenehmigungen nicht erforderlich. Auch das ist offenbar eine vorübergehende Besonderheit der Corona-Zeit.

Der Annapurna Basecamp Trekk (Annapurna Sanctuary Trekk)

Die sonst überfüllten kommerziellen Strecken sind momentan aufgrund der fehlenden Touristen ein besonderes Erlebnis. Auf dem letzten Stück vom Machapuchare-Basecamp zum Annapurna-Basecamp lief ich mutterseelenallein in extremer Ruhe durch die atemberaubende Landschaft. Alle Lodges sind geöffnet, sodass für Wasser, Essen und Schlafplätze gesorgt ist. Pro Tag sind mir ca. 20 Leute begegnet - überwiegend Nepalis.

Annapurna Basecamp Trekk - Ein paar Worte zur Logistik

Der Annapurna Basecamp Trekk ist eine sportliche Angelegenheit mit massenhaft Treppenstufen. Die Beschilderung ist etwas marode, sodass hier und da nachgefragt werden muss. Ob das erst seit Beginn der Corona-Krise vernachlässigt wurde oder vorher schon so war, weiß ich nicht. Oberhalb von Deurali ist ein Lawinengebiet und das entsprechende Schild mit der Bitte zum Wechsel auf die andere Flussseite lag im Gebüsch. Deshalb war dann Klettern über abgegangene Lawinen angesagt.

Wer also sicher gehen will, bucht sich einen Guide. Die Einheimischen haben das seit einem Jahr ausbleibende Geld der Touristen bitter nötig.

Da zur Zeit in den Lodges genügend Betten frei sind, ist kein Schlafsack erforderlich. Frostmotten können sich eine zweite Decke geben lassen. Überhaupt genügt eine minimale Ausrüstung. Hauptsache ein paar warme Klamotten, Regenjacke, Geld, Sonnenbrille und Wanderstock. An den Annapurna-Sanctuary-Trekk heran führen momentan Straßen von Pokhara bis Ghandruk und bis zu einer Siedlung zwischen Siwai und Jhinu. In Chomrong wird an einem ACAP-Checkpoint die Trekking-Genehmigung kontrolliert.

Wenn der Trekk relativ schnell gegangen wird, ist es empfehlenswert, sich nicht in der Höhe des Annapurna-Basecamps ein Zimmer zu nehmen, sondern ein oder zwei Siedlungen weiter unten (Machapuchhare Basecamp oder Deurali). Dort kann dann auch ein Teil des Gepäcks zwischengelagert und der obere Teil des Trekks an einem Tag hin und zurück gegangen werden.

Zukunftsprognosen

Über die Zukunft lässt sich quasi nichts sagen - es muss mit allem gerechnet werden. Eine Normalisierung der Lage kann genauso eintreten wie ein erneuter harter Lockdown in Nepal. Im ungünstigsten Fall wird dann der dortige Aufenthalt unfreiwillig um mehrere Monate verlängert.

Rückreise

Auch die Kriterien für eine Rückreise ins Heimatland müssen im Auge behalten werden. Antigen- und PCR-Tests sind in Kathmandu problemlos möglich. Beim check-in für meinen Rückflug nach Deutschland im April 2021 wurde kontrolliert, ob ein negativer PCR-Test vorliegt, der maximal 48 Stunden vor der geplanten Landung durchgeführt wurde. Außerdem musste ein Online-Einreiseformular ausgefüllt und das Ergebnis ausgedruckt werden.

Trotz augenscheinlich gut ausgerüsteter Labore in Nepal und ausführlicher Testberichte unter Angabe der technischen Prozesse (Zumindest auf meinem PCR-Testergebnis vom "Medical Diagnostic Lab" in Kathmandu) werden in Nepal erfolgte Tests in Deutschland nicht anerkannt. Quarantäne und ein weiterer Test nach Ankunft in Deutschland sind erforderlich.